Babycremes und Inhaltsstoffe

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Baby Creme

Im Osternest waren in diesem Jahr spezielle Pflegeprodukte für mich und meinen Kleinen. Das süße Babypflege Aloe Vera Geschenkset (danke Mama!) umfasste ein Schaumbad, Waschcreme, Shampoo, Pflegelotion, Gesichts- sowie Wundschutzcreme und ein Massageöl. Normalerweise kaufe ich die Pflegeprodukte für meine Familie im Drogeriemarkt und achte darauf, dass sie ohne Konservierungsstoffe, Silikone, Parfüme oder sonstige Zusatzmittel sind. Aloe Vera in Pflegeprodukten habe ich bis jetzt noch nicht benutzt. Ich nehme das nette Präsent zum Anlass um ein wenig mehr über Pflegeprodukte, speziell für Babys und Kleinkinder, natürliche Pflanzenextrakte sowie gefährliche Inhaltsstoffe zu recherchieren.

Die junge Haut

Die Haut ist das größte Organ und absorbiert als unmittelbare Kontaktfläche zur Außenwelt sämtliche Umwelteinflüsse über die Poren. So gelangen schädliche, chemische Substanzen in den Organismus und lagern sich als Schlacke im Bindegewebe ab. Das Bindegewebe transportiert die Giftstoffe aus den Zellen und funktioniert wie ein natürlicher Filter. Gelangen zu viele Schadstoffe über die Haut in das Bindegewebe, kommt es zu einer Überlastung und Übersäuerung. Die Schlacke verstopft die Zellen, belastet so den kompletten Organismus und legt die Basis für weitere Krankheiten. Die Auswirkungen von Pflegeprodukten auf den Körper sind vergleichbar von Lebensmittelzusätzen in Nahrungsmitteln. Vor allem ein Körper im Wachstum ist anfällig für externe Einflüsse. Die Hautschichten eines Säuglings sind sehr dünn und der natürliche Säureschutzmantel ist noch nicht vollständig entwickelt. Vor allem nach der Geburt muss sich die Babyhaut auf neuen Umweltbedingungen anpassen und reagiert sensibel auf Reize aller Art.

Babypflegeprodukte: Gefährliche Inhaltsstoffe!

Viele als kindergerechte oder babyfreundlich angepriesene Produkte enthalten ungesunde Inhaltsstoffe. Man sollte in erster Linie auf alles verzichten, was die junge Haut reizen kann. Zahlreiche Hersteller verzichten auf natürliche gewonnene, ätherische Öle und ersetzten sie durch synthetische Duftstoffe. Eine kostensparende Maßnahme mit weitreichenden Folgen – viele chemische Duftstoffe sind als Allergene bekannt. Diethylphthalat zum Beispiel reizt nachweislich die Schleimhäute und greift das Immunsystem an. Auch Konservierungsmittel sind schädlich für den Organismus, dürfen dennoch zugunsten der sogenannten Produktsicherheit (Europäische Kosmetikverordnung) verwendet werden. Ein weiterer Fauxpas der Hersteller: Sie taufen aggressiven Reizstoff nicht selten einfach um und vermarkten sie unter unbekannten Namen weiter. Als Beispiel möchte ich hier DMDM Hydantoin mit seinen 15. verschiedenen Bezeichnungen nennen. Der wiederholte Kontakt mit dem Zusatzstoff führt zu einer schnellen Hautalterung sowie einem erhöhten Krebsrisiko. Für den Nachwuchs ein absolutes No-Go! Künstliche Vitamine in Pflegeprodukte werden gerne als besonderer Mehrwert angepriesen. Leider ist das nicht richtig. Bei einer regelmäßigen Anwendung von (unnötigen) Vitaminen kann es zu einer Überdosis und weiteren Folgesymptome kommen. Zur Veranschaulichung des Absurden ein Beispiel: Das natürliche Vitamin A, aufgenommen über die Nahrung, sorgt für die Zellenregeneration und schützt die Hautzellen. Perfekt bei Sonneneinwirkung, soweit die Theorie. Viele Hersteller versetzten ihre Sonnenmilch mit künstlichen Vitamin A und bewerben die Vorteile. Leider führt das künstliche Vitamin A-Retinol bei einer Überdosis zu Leberschäden oder Hautkrebs und kann in Kombination mit UV-Strahlen sogar die DNA schädigen. Das krebserzeugende Potenzial von künstlichem Vitamin A wurde in mehreren Studien bewiesen. Ebenfalls bedenklich in Pflegeprodukten sind künstliche Farbstoffe, PEG-Derivate, alle Wortendungen mit eth und edta, die Bezeichnung PHB, Paraffine… Ich habe heute gelernt, die Welt der Inhaltsstoffe ist unübersichtlich und gemein. Da hilft nur zum Wohle des Kindes das Internet bemühen! Apps oder Internetseite wie codecheck helfen bei der genauen Analyse der Produkte.

Weniger ist oftmals mehr

Unsere Haut hat einen natürlichen Selbstregulationsmechanismus. Je mehr Produkte wir benutzten, desto mehr zerstören wir die natürlichen Funktionen des Organismus. Dennoch benötigen Babys und Kleinkindern eine spezielle Pflege und Hygiene. Die Kinderhaut nicht sehr widerstandsfähig, wird täglich viel beansprucht und ist in ständigen Kontakt mit Bakterien, Keimen sowie Textilien. Je naturbelassener die Pflegeprodukte sind, desto weniger wird die Haut belastet. Für die tägliche Hygiene reichen eigentlich warmes Wasser und ein weiches Handtuch aus. Ein Vollbad ist nur 2 Mal pro Woche notwendig. Gesunde Kinderhaut sollte nur nach dem Baden eingecremt werden. Bei trockener Haut, Schuppenbildung, kleinen Pickeln oder direkte Sonneinstrahlung sind zusätzliche Pflegeprodukte in kleinen Portionen mehrmals täglich sinnvoll. Im Winter reagiert die Haut von Kleinkindern besonders sensibel auf Kälte. Die Haut wird schnell spröde und rissig. Eine Gesichtscreme leistet jetzt nützliche Abhilfe und schützt vor den Wettereinflüssen. Die Pflegeprodukte sollten die Hautpflege sinnvoll unterstützen und niemals dominieren – ansonsten entstehen eine Abhängigkeit von Wirkstoffen und ein gestörtes Hautbild.

Baby gesundheitWas sind nun natürliche Inhaltsstoffe, die bedenkenlos bei der Hautpflege verwendet werden können? Johanniskraut ist entzündungshemmend, antibakteriell und wundheilend. Jojobaöl liefert Feuchtigkeit, Nährstoffe und Vitamine E. Durch Mandelöl wird die Haut geschmeidig und elastisch. Nachtkerzenöl ist besonders hilfreich bei Erkrankungen wie Neurodermitis. Panthenol beruhigt entzündete Haut und hilft bei der Regeneration. Das Gleiche gilt für Ringelblume und Shea-Butter. Aloe Vera wird ebenfalls als feuchtigkeitsspendend, entzündungshemmend und wundheilend eingestuft. Für die Winterzeit ist Aloe Vera aufgrund der hohen Feuchtigkeit jedoch nicht geeignet. Bei niedrigen Temperaturen kann die Haut gefrieren und großen Schaden nehmen. Besser sind Cremes die viel Fett enthalten.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Babypflegeprodukten und den Inhaltsstoffen gemacht? Ich freue mich über euren Input und weitere Informationen zum Thema!