Windeltest

Eine kleine Entscheidungshilfe

Stehen Sie auch immer vor dem Windelregal und sind sich unschlüssig, welche Windel es sein soll? Natürlich wollen Sie für Ihr Kind das Beste, nur muss man auch ehrlich sein: Die Marken sind oft im Vergleich zu No-Name -Produkten und Eigenmarken der Drogerien sehr teuer. Da stellt sich schon einmal die Frage, welche Windel ist denn wirklich BESSER, d.h. saugfähiger, weicher, praktischer? Ihr Kind kann nicht sprechen, deswegen haben wir für Sie den Windeltest durchgeführt.

Was ich für unseren Windeltest gebraucht haben?

Windeln verschiedener Marken, Wasser, Farbe, einen Fotoapparat und ein wenig Zeit. Der Windeltest ist natürlich nicht im Stil der Stiftung Warentest sondern persönlicher und auch ohne die ganzen Bewertungen erstellt. Trotzdem habe ich natürlich meine eigenen Kategorien erstellt.

Der Kauf

Zuerst einmal haben wir uns in der nächsten Drogeriekette die verschiedenen Angebote an Windeln angesehen. Auffällig war, dass vor allem zwei Marken die Regale dominierten.Pampers und Babylove Windeln

Wir entschieden uns dann für  eine Packung Pampers der Größe 5+ und eine Packung der DM Eigenmarke babylove in der Größe 5, denn diese sind von der Gewichtsklasse und Größe gerade richtig für meinen kleinen Sohn. Vom Gewicht und Alter des Kindes waren diese beiden Packungen beinahe gleich. Pampers 5+ ist für Kinder von 13 bis 27 Kilogramm konzipiert, die Windeln der Marke babylove Größe 5 passen hingegen Kindern von 12 bis 25 Kilo. Ein deutlich nennenswerterer Unterschied lag hingegen bei Preis und Packungsgröße. Während wie für 25 Windeln der Marke Pampers 8, 45 Euro (pro Windel ~ 34 Cent) bezahlten, kosteten uns 36 babylove Windeln gerade einmal 5,75 Euro – was pro Windel umgerechnet etwa 16 Cent macht. Die babylove Windeln sind damit klarer Testsieger in der Kategorie Preis und mit knapp dem halben Preis pro Windel unschlagbar.

Hier der Vollständigkeit halber noch die weiteren Eckdaten der Windeln, mit denen die Hersteller auf den Packungen werben. Wir sind gespannt, ob die Windeln diesen auch entsprechen und den Anforderungen standhalten.

Pampers  – Größe 5+, 13-27 Kilogramm, 8, 45 Euro für 25 Stück

–        Atmungsaktiv

–        Saugt auf und schließt ein

–        Lustige Motive

–        Weiche Trockenheitslage

–        Bis zu 12 Stunden Trockenheit

Babylove – Größe 5, 12-25 Kilogramm, 5,75 Euro für 36 Stück

–        Rundum Samtweich dank Vlies – frei von Naturlatex

–        Komfort Verschlussyystem

–        Ultradünne Passform

–        Verbesser Langzeittrocknungsschutz

–        Superweiche Seitenauslaufsperre und ein einzigartiger Rückenauslaufschutz

Der Test

Nach dem Kauf begann der eigentliche Härtetest für die Windeln, denn sie müssen nun in einigen Kategorien bestehen und vor allem den auf der Packung selbst auferlegten Anforderungen bestehen.

Beim Heimtransport bemerkten wir bei den Packungen noch keinen Unterschied. Beide Packungen haben einen Henkel und lassen sich praktisch nachhause transportieren. Beim Öffnen fiel uns dann der erste Unterschied auf: Die Einreißlasche der Pampers Windeln ließ sich um ein vielfaches einfacher und sauberer öffnen als die babylove Packung. Auch die  Entnahme klappt hierdurch bei den teuren Windeln eindeutig besser.

Die Optik:

schön bedruckte Pampers-Windel

Als nächstes bestaunten wir die Optik der Windeln. Klar – davon haben die Kleinen zwar wenig, aber das Auge entscheidet beim Kauf ja doch irgendwie mit. Beide Windeln sind kindgerecht mit Tiermotiven bedruckt. Während bei der babylove Windel jedoch nur die Vorderseite eine Bordüre aufweist, ist die Pampers Windel auf beiden Seiten großflächiger bedruckt. Die Farben auf den babylove Windeln sind dafür aber kräftiger.  Die Entscheidung fällt beim Thema Optik also schwer, ist es sowieso eigentlich Geschmackssache, welche Windel mehr den Nerv trifft. Die Entscheidung unter uns Testern war jedoch eindeutig und fiel auf die großflächig bedruckten Pamperswindeln – Ob das einen Punkt wert ist?

Der Gummi:

Ohne die Windel zu füllen begutachteten wir danach die Gummis der Windel. Hierbei fiel uns sehr schnell auf, dass die Windeln der Marke babylove sowohl vorne als auch hinten einen eingebauten Gummi hatten, den sogenannten „Rückenauslaufschutz“, den viele Eltern wertschätzen. Spätestens dann, wenn das erste Malheur des Kindes irgendwann passiert ist. Dies machte sich bei unserem ersten Eindruck positiv bemerkbar, denn  die Windel wirkte auch aufgrund dessen auf uns fester und auslaufsicherer und entsprach somit dem Packungsversprechen.

Der Verschluss:

Beim Verschluss der beiden Windeln merkten wir keinen Unterschied. Beide waren vom Material her identisch aufgebaut und ließen sich auch mehrmals öffnen und schließen – etwas, was vor allem beim ersten Kind, bei dem man mit dem Wickeln noch das ein oder andere mal üben muss, wichtig ist.

Materialvergleich:

Insbesondere die Windel der Marke babylove wirbt damit, besonders dünn und saugstark zu sein. Da wir zumindest die Dicke der Windeln gut gegeneinander abmessen können, hielten wir die beiden Windel zum Vergleich gegeneinander und stellten fest, dass die Pampers Windeln minimal dünner und auch höher sind als die der Marke babylove. Ob dies jedoch auch den zwei Kilo mehr  Körpergewicht die das Kind auf die Waage bringen darf zusammenhängt, konnten wir nicht klären, weswegen es für das Plus an Höhe keinen Pluspunkt in unserer Bewertung geben kann.

Als nächstes ging es für unsere Windeln zum Materialweichheitsvergleich. Wir stellten eindeutig fest, dass beide Windeln weich wirkten, wenn wir mit den Fingerspitzen über die Innenfläche fuhren. Trotzdem lag die Windel von Pampers bei diesem Test etwas vor babylove, was die Weichheit für den Babypo angeht.

Saugkraft:

Wassertest Pampers und Babylove Windeln

Als nächstes kamen wir zum entscheidenden Punkt des Tests – der  Saugkraft! Die beste Windel, so waren wir uns einig, muss schließlich nicht unbedingt gut aussehen oder einen stabilen Eindruck machen, sondern das Kind wirklich Trocken halten und vor dem Auslaufen schützen.

Saugkraft der Pampers und Babylove Windeln

Mit etwas Wasser und blauer Farbe mischten wir uns einen Farbindikator und gossen Wasser in die geöffneten Windeln. Klar zu erkennen war, dass die Pampers Windel länger brauchte, um das Wasser aufzunehmen als der Konkurrent. Beim Test war zwar an den Fingerspitzen noch eine gewisse Feuchtigkeit zu erfühlen, jedoch gab die Windel das Wasser, wenn es einmal in die Windel eingesickert war, auch durch Druck nicht mehr  frei – ein eindeutiges Plus also für beide Windeln, denn auch wenn das Baby sich auf die nasse Windel setzt, muss man mit keiner bösen Überraschung rechnen.

Als nächstes versuchten wir die Innenfläche der Babywindeln zu öffnen, sodass wir sehen konnten, wie das Wasser aufgenommen wurde und vor allem, was in den Windeln steckt. Hier wurde klar, dass der Stoff der Windeln wirklich reißfest ist, denn nur mit etwas Kraft und Fingernägeln konnte das Innere geöffnet werden. War dies geschafft sahen wir bei beiden Windeln mehr oder weniger das Gleiche:  Nach einer weiteren dünnen Stoffschicht  den Superabsorber – Polimersalze, die die Flüssigkeit in sich binden.

Unser Fazit zum Windeltest: Teuer ist nicht immer besser! Auch wenn die Pamperswindeln insgesamt weicher und irgendwie auch hübscher wirkten,  rechtfertigt dies unserer Meinung nach nicht unbedingt den doppelten Preis, den man pro Windel zahlen muss. Es lohnt sich also durchaus einmal die verschiedenen Windelmarken durchzutesten und auszuprobieren. Günstiger  muss auf keinen Fall immer auch schlechter bedeuten, wie unser Test zeigte.

Um ehrlich zu sein gibt es in meinen Augen nur die beiden oben zu erst genannten Windeln als wirkliche Alternativen für den Alltag. Beide sind so gut wie überall erhältlich und bieten bereits alles, was man sich von einer Windel erhoffen kann. Nach einigen Tests „am Mann“ kann ich nun noch von unserer ganz persönlichen Meinung berichten. Für meinen  Sohn Julius bin ich nach einigen kleinen Unfällen nun bei Pampers Windeln gelandet. Die hatten am Ende die geringste Unfallrate, obwohl sowohl bei babylove als auch bei Pampers das Geschäft eher selten am Körper und meist in der Windel landete. Malheurs passierten eigentlich meist eh nur, wenn mein Freund den Kleinen wickelte… vielleicht lag das Problem also sowieso vor der Windel/dem Baby? Naja gut, das ist eine andere Geschichte 😉 Ich habe jedoch bei meiner Internetsuche noch viele Berichte über weitere Windeln, die am eigenen Baby getestet wurden, gefunden. Auch hier lohnt sich sicher ein Blick.

Ausprobiert habe ich selbst neben Pampers Windeln und Windeln von babylove auch noch viele andere Produkte, wie Gummihosen, Schwimmwindeln und Windelhosen, die ich Ihnen außerdem vorstellen möchte.  Nicht testen konnte ich leider die viel empfohlenen Fixies Windeln, denn Sie waren in allen Läden wie vom Erdboden verschwunden. Bitte beachten Sie, dass ich alle Windeln natürlich nur als Mutter getestet habe und deswegen ausschließlich subjektiv bewerten kann. And

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

Ihre Alexandra Zanetti