Schnulleralarm 2.0: Was ist richtig für mein Kind?

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kleines Baby mit Schnuller

Hellblaue und rosa-farbene Luftballons im heimischen Wohnzimmer, weiße Störche auf kleinen Küchlein und winzige Plastikbabys in alkoholfreien Getränken?! Während wir bei diesem Anblick früher bestenfalls an eine skurrile Motto-Party gedacht hätten, kennt heute fast jeder den lustigen Brauch aus den USA: In den letzten Jahren hat sich die Baby-Party vor allem in Deutschland etabliert und sorgt für Abwechslung in den letzten Schwangerschaftsmonaten. Das Prinzip ist denkbar simpel: Kurz vor dem Geburtstermin läd die werdende Mama befreundete Mütter, Schwangere und solche, die es noch werden wollen, ein, um die baldige Ankunft ihres Kindes zu feiern. Zentraler Programmpunkt ist dabei das Entpacken der Geburts-Geschenke. Zwischen Babybays, Diaper Genies und Schnullerbäumen kann sich das freudige Buntpapier-Chaos jedoch sehr schnell zum mütterlichen Fachgespräch entwickeln, dass letztlich stets bei ein und der selben Frage endet: Schnuller – ja oder nein?

Während einige das kindliche Nuckeln am Gummi-Saugnapf bis heute für unbedenklich halten, geriet der Schnuller in den letzten Jahrzehnten immer mehr in Verruf. Dabei handelt es sich beim menschlichen Saugreflex um einen uns angeborenen Instinkt, der speziell in den ersten Jahren beruhigend auf uns einwirkt. Ultraschallaufnahmen beweisen: Schon im Bauch nuckeln Babys an ihrem Daumen und kompensieren so mögliche Stresssituationen während der Schwangerschaft. Eltern sollten dem Neugeborenen daher auch außerhalb des Mutterleibs die Möglichkeit zur gewohnten Schutzreaktion geben. Doch obwohl speziell die neuen Schnuller-Modelle von Zahnärzten und Kieferorthopäden als weniger gefährlich für Kiefer- und Zahnfehlstellungen eingestuft wurden, ist der Schnuller nach wie vor das meist diskutierte Utensil im Babybett.

Damit Sie bei der Diskussion auf der nächsten Baby-Party mithalten können, haben wir die grundlegenden Vor- und Nachteile des Schnullers für Sie zusammen gefasst.

Die Schnuller-Frage: Was geht und was nicht?

  • Stillverwirrung: Viele Eltern machen sich primär über den richtigen Zeitpunkt zur Schnuller-Entwöhnung Gedanken. Dabei vergessen die meisten, dass auch der verfrühte Übergang vom Daumen zum Schnuller Probleme birgt und vor allem negative Auswirkungen auf den Still-Rhythmus nehmen kann. Die Saugbewegungen an der Brustwarze, der Flasche und am Schnuller unterscheiden sich voneinander. Um sich die Bewegung zur Nahrungsaufnahme zu merken, sollte das Neugeborene daher zuerst an das Muttermilch-Saugen gewöhnt werden. Danach können die Flasche sowie der Schnuller zusätzlich eingeführt werden.
  • Sauberkeit: Viele Eltern reinigen den Schnuller des Kindes mit der eigenen Spucke. Dabei können Karies-Bakterien übertragen werden, die die Zähne des Kindes früher als nötig angreifen. Besser ist es die Schnuller in kochendem Wasser zu baden. Um nicht jeden Schnuller einzeln ins Wasser halten zu müssen, gibt es heute Schnullerbäume und Schutzboxen, die Sie bei Online-Anbietern wie Baby Walz günstig und einfach zu den Schnullern dazu bestellen können.
  • Nursing Bottle Syndrom: Frühkindlicher Karies kann auch durch den Verzicht auf den Schnuller begünstigt werden. Ohne Schnuller neigen manche Eltern dazu, die Babyflasche zur Beruhigung länger als nötig im Mund des Babys zu lassen. Die Flasche ersetzt somit den Schnuller und die besorgten Eltern entgehen weder der Gefahr von Zahnmissbildungen noch der Kieferfehlstellung und begünstigen zusätzlich die Entwicklung von Fläschchen-Karies.

Generell gilt: Nicht alle Kinder haben überhaupt den Drang zum Schnuller! Junge Eltern sollten daher speziell in der Anfangszeit ganz genau auf frühe Persönlichkeitsmerkmale achten, die Hinweise für die beruhigende Funktion des Schnullers beim Kind geben sowie das Bedürfnis danach beeinflussen.